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RadAmbulanz

Die mobile Berliner Fahrradwerkstatt

Tipps zum Fahrradkauf

Ich werde oft gefragt, ob ich denn Empfehlungen aussprechen kann für den Fahrradkauf. Da dies ein enorm komplexes Thema ist, und ich zudem selber eigentlich nie Fahrräder kaufe, kann dies also nur ein unvollkommener, subjektiver Versuch sein. Andererseits habe ich als Praktiker viel mit den Rädern zu tun, ich sehe sie nicht nur neu, sondern insbesondere, wenn sie kaputt gehen (was durchaus den Blick für Mängel schärft).

Dieser Artikel richtet sich an Käufer*innen von Alltagsrädern, wer ein Fahrrad als Sportgerät nutzt, wird sich andere Gedanken machen müssen.

Die Wahl des richtigen Transportfahrrads behandle ich auf meiner Seite "Ein Lastenrad kaufen"

Ich werde jeweils einzelne Aspekte behandeln:

Welches Fahrrad ist das Richtige für mich?

Man muss sich ein paar Fragen beantworten, und dann versuchen das passende Modell zu finden:

Welche Sitzposition soll es haben?

Sportlich gestreckt wie auf dem Rennrad, leicht vornübergebeugt wie auf dem Trekkingrad, kaum geneigt wie auf dem Hollandrad oder mit absolut geradem Rücken wie auf dem Cityrad? (Es ist übrigens nicht so, dass ein gerader Rücken auch mögliche Rückenschmerzen vermeidet - die gekrümmte Wirbelsäule kann Stöße teilweise besser verarbeiten.)

Zwischen der Rennrad- und der Trekkingradvariante liegen viele Modelle, deren Namen ich mir teilweise nicht mehr merken kann: Gravelbikes, Fitnessbikes, Speedbikes... .

Brauche ich eine Federung?

Eine gute Federung ist teuer, und jede Federung ist schwer! Aktuell gibt es drei verbreitete Federungsvarianten: gefederte Sattelstützen (nachrüstbar, brauchbare Modelle ab ca. € 40 und 200 g Mehrgewicht), gefederte Gabeln (meist nicht nachrüstbar, in Serienfahrrädern sind meist absurd schlechte Modelle eingebaut (Aufgepasst, dies war eine Kaufwarnung!: bitte keine günstigen Fahrräder mit Federgabel kaufen!), ab ca. € 200 und 1000 g Mehrgewicht) und Rahmenfederung (sog. Fullys, nicht nachrüstbar, Aufpreis ab ca. € 400 und 1000-2000 g Mehrgewicht).

Will ich Kindersitze montieren?

Wer vorn einen Kindersitz anbringen will, sollte gleich beim Fahrradkauf darauf achten, dass dies mit dem Rahmen möglich ist. Auch hinten gibt es gelegentlich Probleme, tendenziell häufiger bei kleinen Rahmen.

Auch der Gepäcktransport zusätzlich zu den Kindern sollte in diesem Zusammenhang bedacht werden, der Rucksack hängt dem hinten sitzenden Kind nämlich direkt im Gesicht, und für Packtaschen braucht man abgestimmte Kindersitz-Gepäckträger-Kombinationen oder Lowridertaschen an der Vorderradgabel.

Was will ich damit transportieren?

Brauche ich einen Gepäckträger, einen Korb? Will ich einen Anhänger anhängen?

Auf Reisen muss man mehr Gepäck mitnehmen, in Kombination mit Kindersitzen sind hintere Gepäckträger oft nutzlos. In beiden Fällen kann ein Frontgepäckträger helfen, hierfür ist längst nicht jedes Rad ausgelegt.

Insbesondere die tiefliegenden Taschenhalter (Lowrider) brauchen spezielle Befestigungen und sind mit Federgabeln und Scheibenbremsen selten kompatibel!

Auf das Thema Gepäck- und Kindertransport gehe ich auf der Seite Ein Lastenrad kaufen detailliert ein.

Muss ich es regelmäßig transportieren oder hochheben?

Wer sein Fahrrad ins Auto packen will, muss es vielleicht kleiner machen, z.B. das Vorderrad herausnehmen. Dafür sollten dann Schnellspanner vorhanden sein, und in diesem Fall kann ein fest montiertes Schutzblech problematisch sein.

Für den häufigeren Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte es dann schon ein spezielles Faltrad sein.

Wenn man das Rad regelmäßig die Treppe hochtragen muss, sollte man sich ein Maximalgewicht als Limit setzen (und die Kofferwaage gleich mit ins Geschäft nehmen!)und dann schauen, welche Kompromisse man eingehen muss, um dies zu erreichen: Das kann der Verzicht auf bestimmte Teile sein, weniger Gänge, teurere Anbauteile, nicht so guter Pannenschutz in den Reifen...

Naben- oder Kettenschaltung, wie viele Gänge?

In der flachen Stadt reichen den meisten Menschen zwei bis fünf Gänge, mehr wird nötig, wenn man fahrenderweise Hügel und Berge erklimmen will.

Nabenschaltungen sind voll verkapselt und dadurch wenig anfällig für Beschädigungen, und die Technik ist ziemlich wartungsarm. Dafür bekommt man im günstigen Bereich bis zu acht Gänge, die mit einem Schalthebel auch im Stand schaltbar sind. Nabenschaltungen sind kombinierbar mit geschlossenen Kettenkästen. Für mehr Geld gibt es auch Nabenschaltungen mit 11 oder 14 Gängen, die dann auch für steilere Berge tauglich sind. Bei Nabenschaltungen muss (je nach Fahrleistung) regelmäßig die Kette gespannt werden, und sie wiegen geringfügig mehr als Kettenschaltungen.

Bei Kettenschaltungen wird die Kette seitlich auf verschieden große Zahnräder bewegt. Diese außen liegende Technik ist anfälliger für Verschmutzung und Beschädigungen, verschleißintensiver und muss mit zwei verschiedenen Schalthebeln beim Treten geschaltet werden. Ein Kettenschutz ist nur im oberen Bereich möglich. Sie ist günstiger und bietet in allen Standardvarianten ausreichend Gänge für steile Bergauffahrten.

Welches Bremssystem?

Es gibt Felgenbremsen, Scheibenbremsen, Rücktrittbremsen (nur in Kombination mit Nabenschaltung) und Nabenbremsen (Rollenbremse oder Trommelbremse).

Seilzugbetriebene Felgenbremsen sind bislang Standard, funktionieren ordentlich, brauchen relativ häufig neue Klötze und gelegentlich neue Bremsseile. Etwas problematisch ist die Bremsseilführung bei Rahmen ohne Stange, hier kann leicht Wasser in die Seilhülle eindringen und zu Korrosion und zu Einfrierungen führen, was die Wartungsintervalle verkürzt. Hydraulische Felgenbremsen haben kaum Verlust in der Kraftübertragung und sind dadurch wartungsärmer und etwas kräftiger, aber teurer.

Scheibenbremsen setzen sich immer mehr durch, wiegen und kosten etwas mehr als Felgenbremsen und bremsen meist sehr kräftig. Der Bremsbelagverschleiß ist längst nicht so hoch wie bei Felgenbremsen und damit die Wartungsintervalle länger. Sie werden fast nur noch mit hydraulischer Betätigung angeboten.

Die Bremsscheiben liegen offen und können beschädigt werden, und vor allem darf niemals Öl an die Scheibe oder Beläge kommen - dies beides bedeutet, dass man etwas sorgsamer mit dem Rad umgehen muss, Felgenbremssysteme sind da etwas toleranter.

Rücktrittbremsen sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden, ihr Ruf hingegen immer schlechter (Sagt einer "Rücktrittbremsen sind nicht dosierbar", plappern es alle nach). Also: Rücktrittbremsen sind annähernd wartungsfrei, relativ gut dosierbar, relativ leicht und erfordern keine hohen Handkräfte (weswegen sie von den meist männlichen Kommentatoren für Kinder und schwache Frauen geduldet werden). In ungünstigen Pedalstellungen ist die Wirkung deutlich schlechter, und es gibt sie nur am Hinterrad.

Andere Nabenbremsen sind ähnlich wartungsarm wie die Rücktrittbremse, sind aber deutlich schwerer: Trommelbremsen funktionieren eigentlich gut, werden aber nur noch selten eingebaut; Rollenbremsen sind oft erheblich schlechter in der Bremswirkung und deswegen nicht für sportlich schnelles Fahren geeignet.

Brauche ich einen Motor?

Bei Alltagsrädern gibt es einige vernünftige Gründe, ein Rad mit Motorunterstützung zu kaufen:

Wenn die Alternative Autofahren ist, weil ohne Motor bestimmte Berge nicht bezwungen werden oder weil man nicht verschwitzt auf der Arbeit ankommen sollte oder weil die Strecke einfach zu weit ist, ist ein E-Bike dringend zu empfehlen.

Wer aber in einer flachen Umgebung Strecken unter 5 Kilometern zurücklegen muss, sollte eigentlich mit einem motorlosen Fahrrad gut bedient sein.

Welche Ausstattung soll es haben?

Bei echten Rennrädern und Mountainbikes ist häufig die Nachrüstung mit Alltagszubehör nicht vorgesehen und dementsprechend nur schlecht oder aufwändig realisierbar. Daher empfiehlt es sich, entweder gleich die richtige Ausstattung zu wählen oder zumindest auf die Nachrüstbarkeit zu achten (insbesondere Rahmenösen für Gepäcktrager und Schutzbleche sowie Platz zwischen Rahmen/Gabel und Reifen für Schutzblechmontage).

Ansonsten sind Fahrräder recht modular aufgebaut und können je nach Bedarf auf- und abgerüstet werden. Aber das Nachrüsten mit Zubehör ist immer teurer als der Kauf eines komplett ausgestatteten Rades, zudem gibt es beim Nachrüsten immer wieder Möglichkeiten, unnötige Fehler einzubauen.

Checkliste: Lichtanlage, Schutzbleche, Kettenschutz, Ständer, Gepäckträger und Packtaschen, Korb, Kindersitze, Anhängerkupplungen (je nach Modell abhängig von der Bauart der Hinterachse oder der Sattelklemmung), Schlosshalter, Diebstahlsicherungen für einzelne Fahrradteile.

Wie teuer darf es sein?

Ein kompromisslos gutes Fahrrad kostet einen vierstelligen Betrag, und wer wirklich viel fährt, sollte auch so viel ausgeben, man spürt schon den Unterschied zwischen einem 500-Euro-Rad und einem für 1200 Euro. Aber die Vielfahrer lesen auch nicht eine Seite mit dem Titel "Tipps zum Fahrradkauf", die wissen was sie brauchen.

Was ich sagen will ist, dass man sich überlegen muss, welche Kompromisse akzeptabel sind und welche nicht:

Der Low-Cost-Bereich:

Man kann ein brauchbares, robustes Fahrrad für € 250-300 bekommen, dafür sollte man aber auf möglichst viele Extras verzichten: Keine Schaltung, keine Federung, und leicht wird es auch nicht sein.

Mit Dreigangschaltung kostet es etwa € 50 mehr, mit sieben Gängen und Nabendynamo € 100 mehr.

In diesem Preissegment empfehle ich dringend, auf Kettenschaltung zu verzichten, und Fahrer*innen mit mehr als 70 kg Körpergewicht sollten auf Nirosta-Speichen im Hinterrad bestehen.

Ein solches Fahrrad wird etliche minderwertige Anbauteile haben, aber während ein schrottiger Scheinwerfer schnell ausgetauscht ist, sind die Schaltung und Speichen eine Festlegung auf Dauer, und bei Rahmen und Felgen gibt es seltener drastisch schlechte Qualität.

Diese Fahrräder werden übrigens nicht im Low-Cost-Geschäft verkauft, sondern eher im Fachhandel, hier in Berlin oft unter dem Label "Kiez-Gurke". Und leider gibt es sie aktuell meist nur in einer wenig sportlichen Rahmengeometrie, die auf aufrechtes Fahren setzt.

Brauchbare Qualität, bezahlbar:

Ab € 500 kann man Fahrräder bekommen, bei denen man sich nicht ständig über Details ärgern muss. Auch hier gilt: Je teurer, desto weniger Kompromisse, je weniger Ausstattung, desto billiger. Richtige Schnäppchen sind im Fahrradbereich selten zu bekommen, glauben Sie nicht den durchgestrichenen Zahlen auf dem Preisschild! (dazu unten mehr unter "Wo soll ich es kaufen?"

Ich empfehle mindestens € 600-800 für ein vollständig ausgestattetes Alltagsrad, wahlweise mit 8-Gang-Nabenschaltung oder 24/27-Gang-Kettenschaltung, eine vernünftige Federung ist aber bei diesem Preis nur selten mit drin (siehe oben unter "Brauche ich eine Federung?"), und geringeres Gewicht kostet auch immer mehr Geld.

Mehr Geld ausgeben?

Es sind fast immer Sonderwünsche, die einen dazu bringen, teurere Räder zu kaufen. Das kann die geniale 14-Gang-Nabenschaltung oder das 18-Gang-Tretlagergetriebe sein, es kann die großartige Optik des Design-Rades sein, oder man möchte ein echtes Sportgerät haben.

Aber gerade in der Phase der Entscheidungsfindung kann es enorm hilfreich sein, einmal zur Probe auf dem zwei Klassen besseren Rad zu fahren, um dann besser beurteilen zu können, was man braucht und was nicht.

Sie fahren viel, deutlich mehr als 10 km am Tag?

Hier muss ich doch zwei eingeschränkte Kaufwarnungen formulieren:

- 30-Gang-Kettenschaltungen sind inzwischen im gehobenen Preissegment Standard, leider wird den KundInnen beim Kauf nicht dazu gesagt, dass hier die Verschleißkosten für den Antriebsstrang etwa doppelt so hoch sind und dass die Ketten längst nicht so lange halten wie bei 24- oder 27-Gang-Schaltungen!

- bei den viel verkauften Nabenschaltungen mit 8-11 Gängen habe ich immer häufiger interne Defekte bei Vielfahrern, die dann teuer zu beheben sind, da diese Nabenschaltungen nicht so einfach reparierbar sind. Mein Eindruck ist, dass dies gehäuft bei Fahrleistungen ab 10000 km auftritt. Hier kann es sinnvoll sein, doch bei den Schaltungen mit 3-7 Gängen zu bleiben - oder man nimmt erheblich mehr Geld in die Hand und kauft ein Rad mit gekapseltem 14- oder 18-Gang-Getriebe.

Ein gebrauchtes Rad kaufen?

Mit gebrauchten Fahrrädern Geld zu verdienen, ist eher schwierig. Entweder man liefert gute Qualität ab, dann muss man auch relativ viel Geld und Zeit in die Räder stecken und entsprechend hohe Preise dafür verlangen. Das will niemand bezahlen. Oder man pfuscht die Räder zurecht, dann bekommt die Kundin/der Kunde ein günstiges Fahrrad, aber hat nachher den Ärger damit.

Daher geht meine Empfehlung auf die Frage nach dem Gebrauchtradkauf meist zum Kauf von Privat, besser über Kleinanzeigen, schlechter über Versteigerungen. Aber hierfür muss man schon relativ gut wissen, was man möchte, und man muss sich zutrauen, das Rad technisch zu beurteilen.

Als Faustregel gilt: insbesondere Nirosta-Speichen sind ein Indikator für zumindest akzeptable Qualität, die Räder mit den grauen Zinkspeichen sind immer billig (bei schwarzen Speichen sieht man das leider nicht auf den ersten Blick, da hilft nur noch der Magnet: stark magnetisch sind die verzinkten Speichen), ansonsten: ausprobieren, probefahren, gucken ob's klappert, ob alles funktioniert, ob die Kette satt auf dem größten Zahnkranz sitzt oder schon schlabbert, ob die Felgenkanten noch plan oder schon sichtbar eingebremst sind.

Wo soll ich es kaufen?

Im Baumarkt, im Groß-Supermarkt oder beim Autoteilehändler gibt es Fahrräder unter € 200, die man sich in die Datsche stellen kann, um damit dreimal im Jahr zum nächsten Supermarkt zu fahren.

Im Discounter gibt es alljährlich im Frühjahr Räder im Segment von € 300-400, die formal gleich (oder gar besser) ausgestattet sind wie die € 600 teuren Geschwister im Fachhandel, aber im Detail hat man es ständig mit minderwertiger Qualität und schlampiger Montage zu tun, die Bremsklötze verschleißen sagenhaft schnell, die Schalt- und Bremsseile sind aus verzinktem Stahl und gehen nach dem ersten Winter nicht mehr, die Standlichtfunktion versagt, weil die Batterien ausgelaufen sind...

Bei der Fachhandelskette (dem großen Fahrradgeschäft am Stadtrand) bekommt man das ganze Segment, auf Grund der Größe der Läden ist es oft möglich, das Wunschrad in der passenden Rahmenhöhe und Farbe gleich mitzunehmen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn man mit einem Rad von der Stange zufrieden ist. Eine Beratung findet statt, allerdings muss man sie einfordern.

Diese Ketten werben oft recht agressiv mit wirklich günstigen Preisen, häufig steht auf dem Preisschild oder im Prospekt durchgestrichen ein viel höherer Preis, der glauben machen soll, das Rad sei sagenhaft reduziert. Glauben Sie das bloß nicht! Nur in seltenen Fällen handelt es sich wirklich um ein preisreduziertes Angebot, meistens steht dort lediglich der (viel zu hohe) empfohlene Preis des Herstellers, oder der Händler stellt das Rad wirklich für ein paar Wochen überteuert in eine Ecke, um es danach mit durchgestrichenem Preisschild anbieten zu können.

In der Praxis verhält es sich mit diesen Kampfpreisfahrrädern genau so wie oben beschrieben bei den Rädern vom Discounter: Die Scheinwerfer sind an Kunststoffhaltern befestigt, die Gepäckträger sind weich und wackelig, die Ständer biegen durch...

Aber ich will nicht nur meckern, in diesen Läden bekommt man auch wirklich gute Fahrräder, man muss dafür halt nur entsprechend viel bezahlen. Und dieser Preis unterscheidet sich in der Regel nicht wesentlich von dem des kleinen Fachhändlers.

Beim kleineren Fachhändler kann man das Glück haben, eine noch intensivere, auf die persönlichen Bedürfnisse eingehende Beratung zu bekommen, auch wird es hier eher möglich sein, das Rad unter realen Bedingungen Probe zu fahren. Dafür ist es dort oft nicht so einfach, nur so zum Anschauen zu kommen.

Wer spezielle Sonderwünsche hat (z.B. ein wirklich hochwertiges Fahrrad mit lediglich zwei oder drei Gängen, oder ein echtes Rennrad mit der Sitzposition eines Hollandrads, oder, oder, oder...), wird gezwungenermaßen zum Fachhändler gehen, aber schon der Service, auf dem dann gekauften Rad kostenlos verschiedene Sättel auszuprobieren, wird einem sonst nirgendwo geboten.

Im Internet gibt es tatsächlich (jedenfalls theoretisch) die Möglichkeit, günstigere Fahrräder zu kaufen, da die Händler dort auf viele laufende Kosten verzichten können. Aber dafür muss man auch auf einen Großteil der Serviceangebote der Fachhändler verzichten. Schon die (notwendige!) Erstinspektion nach 200 km wird da schwierig, und dass die Fachhändler günstig im Netz gekaufte Räder nicht bevorzugt in ihrer Werkstatt behandeln, kann ich gut verstehen.

Also wenn man wirklich weiß was man will und eine Werkstatt hat, die bereit ist, den Service zu machen, kann man hier auch gute Fahrräder bekommen.

Es gibt aber auch Produkte, die sich kein Fachhändler hinstellt, weil sie zu selten verkauft werden, zum Beispiel Liegeräder, Dreiräder oder eine vernünftige Auswahl an Fahrradanhängern. Hier kann das Internet wirklich ein Segen sein.

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